Weilheimer Glaubensfragen – Pause bis zum 20.3.

Die aktuellen „Weilheimer Glaubensfragen“ pausieren bis zum 20.3..

Am 20.3. werden die Glaubensfragen dann im Stadttheater um 19.00 in einer besonderen Form als Konzert-Lesung  gestaltet. Der Religionspädagoge Rainer Oberthür und die Musikgruppe „Duo Carolin NO“ gestalten den Abend.

Weitere Infos zu den Weilheim Glaubensfragen

 

Bericht zu dem Abend mit Prof. Paul M. Zulehner (24.10.23)

Über 150 Zuhörer verfolgten in der Kirche St. Pölten die Ausführungen des renommierten Pastoraltheologen Paul M. Zulehner zum Thema „Religionen – Hoffnung in einer taumelnden Welt“. Zunächst rief er die Herausforderungen unserer Tage ins Gedächtnis: Kriege (noch nie wurde so viel Geld weltweit für Rüstung ausgegeben wie 2022), Klimasituation, Migration und Künstliche Intelligenz (KI). Dadurch sind viele Menschen verunsichert und Angst macht sich breit. Angst aber entsolidarisiert und schafft eine Atmosphäre wachsender Rivalität. Von bestimmten Gruppen wird sie auch populistisch missbraucht. Wenn Angst regiert, greifen Menschen nach Gewalt, Gier und Lüge und man hält sich mit der Angst keine Zukunft offen. Deshalb gilt es Ausschau zu halten nach Kräften, die helfen, die Angst zu überwinden, was nicht durch Versprechen von Sicherheit gelingt, sondern nur durch Vertrauen, das dazu ermutigt. „Wir sind auf die Religionen als Inspirationsquelle für universell-solidarisches Leben angewiesen“, betonte Prof. Zulehner, wohl wissend, dass oft die Religionen bzw. ihre Fehlformen Teil des Problems waren und sind. Deswegen braucht es auch hier Erneuerung. Oft wird dabei Gott missbraucht und diese Fehlformen von Religion „Bringen Gott nicht Kredit, sondern in Misskredit“. Er zitierte Wolfgang Thierse: „Man muss dumm sein, wenn einem der Niedergang der Religionen gefällt“. So bleibt es Aufgabe der Religionen, sich in ihrem politischen Einsatz für eine universelle Solidarität und Geschwisterlichkeit einzusetzen, die sich nicht an den Interessen der Mächtigen orientiert. Es ist ihre Aufgabe, Angst aufzuheben im Vertrauen. Gerade das Christentum hat eine kraftvolle Friedenstheologie, wobei er in der Frage nach einem „Gerechten Krieg“ vor einer Schreibtisch-Friedenstheologie warnte. Gesucht wird eine „schützengrabentaugliche Befreiungstheologie“, die von den Leidenden der Kriege entwickelt werden muss, wozu er einige berührende Bespiele seiner osteuropäischen Studenten erzählte. Johann Bapt. Metz: „Die wahre Autorität in der Ethik haben die Leidenden“. Die Zuhörer spendeten nicht nur Beifall, sondern auch Geld: 690 € gehen an Studierende aus Lemberg, die Hilfsprojekte für traumatisierte Kinder aus der Ostukraine in Lviv organisieren. Diakon Stefan Reichhart bedankte sich beim Wiener Pastoraltheogen und überreichte ein kleines Geschenk mit Weilheimer Pralinen.

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